Liebe Foren-Gemeinde,
ich wende mich an euch, weil ich ein riesiges Problem mit Alice habe. Aber der Reihe nach. Zum Hintergrund: Ich bin selbst freiberuflicher Softwareentwickler (kenne mich also durchaus mit der Technik aus), nutze aber einen Dritt-Anbieter für meine gewerblichen Zwecke. Ich bin mit Frau und Kind im Sommer 2010 umgezogen, zuvor hatte ich am alten Wohnort (Privatanschluss) ebenfalls einen Alice-Vertrag ohne Mindestlaufzeit und hatte bis dato nie Probleme.
Im Mai 2010 haben meine Frau und ich dann "Alice Light" mit Internet-Flatrate bestellt (der Privatanschluss läuft auf den Namen meiner Frau, da ich strikt klarstellen wollte, dass es sich hier um einen Privatanschluss handelt). Damals entschieden wir uns für eine 24-monatige Bindung (
MVLZ), da wir bis dahin keine Probleme mit Alice hatten und wussten, dass wir in der Zeit nicht umziehen würden. Nebenbei sparten wir uns die Kosten für eigene Hardware, die wir gleich mitbestellt haben (die war ja über die gesamte Vertragslaufzeit kostenlos inklusive), sowie einmalige Freischaltkosten. Für eine junge Familie ist das doch viel Geld, zumal nach einem Umzug. Für diesen Gegenwert waren wir bereit, uns 24 Monate zu binden.
Anfang Juni 2010 wurde der Anschluss freigeschaltet (Hardware wurde rechtzeitig geliefert) - so weit lief alles nach Plan, naja - fast. Denn der zugesandte Hardware-Router kam nicht durch unsere dicken Wände (Altbau aus den 40ern). Im Wohnzimmer hatten wir noch gute Verbindung, bereits im Arbeitszimmer meiner Frau (ein Stockwerk) drunter ging fast gar nichts mehr (10%-20% Empfang mit unterschiedlichen Endgeräten). So konnten wir den Anschluss nicht sinnvoll nutzen. Ein Gespräch mit der Kundenhotline diesbezüglich blieb ergebnislos. Daher entschieden wir, in den sauren Apfel zu beißen, und doch eigene Hardware anzuschaffen (ebenfalls FritzBox, aber deutlich leistungsstärker - für knapp 200 Euro). Damit lief aber alles, der Empfang war in fast allen Räumen ausgezeichnet.
Nach wenigen Wochen entschieden wir uns also, nach Beratung durch die Alice-Hotline, auf den nächst höheren Tarif umzusteigen ("Alice Fun" mit Internet- und Telefon-Flat per VOIP). Damals versprach man uns kostenlose Gespräche ins europäische Ausland (das war unser Wunsch) sowie die Zusendung aller notwendigen Daten (auch der VOIP-Daten, da wir ja ein anderes Gerät nutzten). Nach Umschaltung auf den neuen Tarif begannen die Probleme: 1. Die Flatrate ins europäische Ausland gab es, allerdings für zusätzliches monatliches Entgelt (von wegen "kostenlos"). 2. Alice weigerte sich, uns die Zugangsdaten für VOIP zu geben. Man bestand darauf, dass wir die von Alice zur Verfügung gestellte Hardware verwendeten, in welcher die Zugangsdaten hardcodiert waren. Tja, das ging ja nun nicht wegen der schlechten Verbindung, aber das störte die Hotline recht wenig. Auch von ihrem Versprechen wollten die nichts wissen. Wir hatten also ein Problem.
Gut, zum zweiten Mal bissen wir in den sauren Apfel und besorgten uns einen Dritt-Anbieter für das VOIP, der auch ganz gut funktioniert. Aber dann wollte ich zumindest, dass der Ersttarif wiedereingesetzt würde - denn der höhere Tarif nutze uns ja nichts mehr. Kulanterweise geschah das auch nach langem Gespräch mit der Hotline.
Aber dann fing der Stress erst richtig an:
Im Oktober 2010 wurde von unserem Konto ca. 83 Euro für "technische Geräte" (Hardware) abgebucht. Ich rief abermals bei der Hotline an: Ja, nach der Tarifumstellung hätte die Hardware zurückgeschickt werden müssen. Wir hätten ja auch neue Hardware erhalten. Dumm nur, dass wir gar keine neue Hardware erhalten hatten. Ergo musste ich auch nichts zurückschicken, da wir ja vertraglich zugesichert bekamen, dass wir die Hardware über die gesamte Mindestvertragslaufzeit kostenlos zur Verfügung gestellt bekämen. Man versprach an der Hotline, sich um die Dinge zu kümmern. In der Zwischenzeit zog ich die fehlerhafte Lastschrift zurück, erhob schriftlich EInwand gegen die falsche Rechnung und überwies zeitgleich den unstrittigen Monatsbetrag.
Ein Monat und weitere Anrufe bei der Hotline vergingen, erneut wurden ca. 83 Euro fehlerhaft abgebuch, erneut wurden in der Rechnung ausstehende Forderungen über die Hardware aus der Oktober-Rechnung geltend gemacht. Erneut ein Anruf bei der Hotline. Man versprach abermals, sich um die Sache zu kümmern, einen Mahnstopp zu verhängen und die Sache aus der Welt zu schaffen.
Wieder vergingen ein Monat und etliche Kontrollanrufe bei der Hotline. Zwischenzeitlich hatte ich die Einzugsgenehmigung (Lastschriftverfahren) zurückgezogen und auf Überweisung gewechselt. Wieder wurden in der kommenden Rechnung die fehlerhaften Forderungen geltend gemacht. Sodann trudelte auch die erste Mahnung ein. Wieder ein Anruf bei der Hotline: man werde sich um die Sache kümmern. Ebenfalls versuchte ich es diesmal per E-Mail, bekam auch das Versprechen, dass die Forderung eingestellt würde, da unberechtigt und ein Fehler seitens Alice vorlag (E-Mail und Namen der Support-Mitarbeiterin liegen schriftlich vor!). Super, endlich, dachte ich - aber zu früh gefreut.
Mitte Dezember schließlich platze mir der Kragen, nachdem sich erneut nichts getan hatte. Ich rief bei der Hotline an, da sagte man mir plötzlich, die Gutschrift könne nicht veranlasst werden, ich müsste die Hardware erst zurückschicken. Als ich daraufhin monierte, dass wir ja keine neue Hardware bekommen hatten, sagte man erneut zu, sich um die Sache zu kümmern und den fehlerhaften Betrag auszubuchen. Am Werktag daruf kam plötzlich ein Paket via DHL, Alice sandte uns neue Hardware zu. Da keine Zuhause war, nahm unsere Vermieterin nach Aufdrängen durch DHL netterweise das Paket an. Sie übergab es mir nachmittags und ich wurde langsam richtig wütend. Erneut rief ich bei der Hotline an: Warum plötzlich neue (andere!) Hardware? Wir hatten doch von Tarif A zu Tarif B und wieder zu A gewechselt, hätten wir dann nicht auch die alte Hardware behalten müssen/können? Oder hätte man nicht gleich zweimal neue Hardware schicken müssen? Ich bestand darauf, dass Alice das Paket wieder abholte und uns die fehlerhaften Forderungen gut schrieb. Antwort Hotline: Wir müssten erst das Paket zurückschicken, Grund: Wir hätten es ja nicht annehmen müssen.
Ha ha, jetzt verkauften sie uns auch noch für dumm: Ich hatte das Paket ja nicht angenommen, hätte ergo auch keine Annahme verweigern können. Aber das interessierten die da an der Hotline nicht. Erst zurückschicken, dann würde der fehlerhafte Betrag in jedem Falle gut geschrieben. Ich war sauer! Zähneknirschend rief ich am folgenden Tag erneut bei der Hotline an und fragte nach, welches Paket denn nun zurückgehen sollte. Antwort: das erste. Ich sandte es also per Einschreiben mit Rückschein zurück. Das war Mitte Dezember. Darauf folgte erneut eine Mahnung - diesmal mit Mahngebühren.
Kurz vor unserem Weihnachtsurlaub (Verwandtschaft im EU-Ausland) wandte ich mich erneut an die Hotline und fragte, ob jetzt alles geklärt sei. Man sagte mir, man arbeite noch an dem Fall und noch war kein Empfang der Hardware bestätigt (obgleich ich per Rückschein und DHL-Tracking bereits wusste, dass das Paket bereits in Hamburg angekommen war).
Um Weihnachten im Urlaub erhielt ich dann per SMS die Mahnung, ich solle die offenen Forderungen begleichen, sonst würde der Anschluss gesperrt. Aus dem Ausland rief ich erneut die Hotline an, wieder viele Versprechungen... viel Arbeit liegen geblieben, O2 Übernahme und so, aber man werde sich kümmern. Erneut zwei, drei SMS mit selbigem Wortlaut.
Als wir in der zweiten Januar-Woche zurück kamen, war der Anschluss (Gott sei Dank) noch online. Wir hatten ja monatlich die Grundgebühr überwiesen und die falsche Forderung von Oktober zurückgewiesen (auch jedesmal schriftlich). Um die Sache ein für alle mal zu klären, rief ich erneut bei der Hotline an. Jetzt sagte man mir, dass es sich tatsächlich um einen Fehler seitens Alice handelte und das Problem bald aus der Welt geschaffen sei, es könne sich nur noch um Tage handeln.
Mitte Januar plötzlich war nichts mehr zu machen: Der Internet-Anschluss (und damit auch unser Telefon-Anschluss: VOIP) war gesperrt worden. Das wollte ich so nicht hinnehmen. Anruf bei der Hotline (der 12. oder 13., ich weiß nicht mehr genau). Diesmal entschuldigte man sich, bestätigte den Erhalt der Hardware-Rücksendung und gestand den großen Fehler ein, schaltete den Anschluss auf Kulanz wieder frei. Aber: Man forderte weiterhin die Zahlung der nunmehr über 90 Euro wegen der Hardware.
Ja, richtig gehört: Obgleich der Fehler eingestanden, der Hardware-Empfang bestätigt und mehrmals die Klärung des Problems (auch schriftlich!) versprochen wurde, die Forderung nebenbei noch völlig grund- und haltlos war, forderte man uns auf, den ausstehenden Betrag zu überweisen, da der Anschluss sonst wieder gesperrt würde. Das war die Krönung und *** noch dazu! *** ist eine Straftat! Begründung: Man könne den Betrag systemtechnisch bedingt nicht ausbuchen, er müsse voll überwiesen werden. Einschließlich der Mahnkosten. Das Geld würde auch nicht wieder zurück überwiesen werden, vielmehr wolle man es mit den zukünftigen Rechnungen verrechnen.
Das reichte mir. Dies war *** sondergleichen. ***! Das Buchungssystem der HanseNet ist ja nun wirklich nicht unser Problem. Wie die das verbuchen, ist mir egal, aber ich lasse mich nicht nötigen. Ich zahle auch keine grundlosen Forderungen und akzeptiere erst recht nicht, Mahngebühren zu zahlen, die auf die Fehler HanseNets selbst zurückzuführen waren. Ich hatte genug Zeit und Geld durch Hotline-Anrufe, Einschreiben und E-Mails verschwendet. Aber was soll man machen, wenn mit der Sperrung des Anschlusses gedroht (***) wird? Und dass HansetNet das Geld mit künftigen Rechnungen verrechnete, das wollte ich erst recht nicht glauben. Wer uns x-mal angelogen hat, der wird auch einfach das Geld einziehen, auf dass wir es nicht mehr wiedersehen.
Das war der Tag, an dem ich mir anwaltliche Hilfe suchte. Das weitere Vorgehen ist nun von HanseNet selbst abhängig. Notfalls werde ich auch klagen.
Dies ist meine Geschichte: Einen derart gemeinen Fall habe ich noch nicht erlebt. Ich fasse zusammen: Wir haben uns nie etwas zu Schulden kommen lassen. Wir haben alle rechten Rechnungsbeträge immer brav bezahlt. Ich habe mich fast fünfzehn Mal per Hotline, E-Mail und Einschreiben um eine Lösung bemüht. Ich habe das viel zu spät gesandte Paket akzeptiert und die alte Hardware auf meine Kosten zurückgeschickt. Ich habe mehrfach die Zusicherung erhalten, man kümmere sich um das Problem. Ich habe einmal schirftlich per E-Mail die Zusage erhalten, man würde den geforderten Betrag gut schreiben. Ich habe mich mehrfach bemüht. Aber es half alles nichts: Die HanseNet macht sich trotz allem auch noch *** schuldig und fordert uns auf, den zu Unrecht geforderten Betrag einschließlich Mahngebühren, insgesamt über 90 Euro, zu überweisen.
HanseNet, es reicht! Jetzt soll mein Anwalt die Dinge klären. Ich bin ein sehr gemächlicher Typ, aber das lasse ich mir nicht bieten!